Arthro-MRT

Die sogennante direkte MR-Arthrographie ist ein Untersuchungsverfahren der Gelenke, bei dem eine Kenspintomographie in Verbindung mit einer direkten Kontrastmittelgabe in das Gelenk hinein (Arthrographie) durchgeführt wird.

Zur direkten MR-Arthrographie wird das zu untersuchende Gelenk durchleuchtungsgesteuert oder mittels computertomographischer Planung gezielt mit einer feinen Nadel punktiert und verdünntes MR-Kontrastmittel unmittelbar in den Gelenkraum eingebracht. Zusätzlich lässt sich hierbei noch eine konventionelle Arthrographie mit Röntgenkontrastmittel anfertigen, die z. B. bei Fragen nach speziellen Handgelenksverletzungen (Verletzungen des Discus triangularis oder Läsionen der scapholunären- oder lunotriquetralen Bänder) sehr hilfreich sind.
Der Vorteil der MR-Arthrographie ist die Tatsache, dass durch die Injektion der Gelenkraum mit Flüssigkeit aufgefüllt wird, was eine verbesserte Abgrenzbarkeit der einzelnen Gelenkstrukturen und ihrer Veränderungen ermöglicht. Die direkte MR-Arthrographie ist eine sehr risikoarme Untersuchung. Mögliche Komplikationen sind z.B. eine Gelenkinfektion oder Blutung.

Auch wenn die herkömmliche Kernspintomographie ohne Kontrastmittelgabe seit vielen Jahren fester Bestandteil in der Abklärung akuter oder chronischer Gelenkveränderungen ist, lassen sich bestimmte Fragen nur durch die direkte Arthro-MRT sicher beantworten.

Empfehlenswert und etabliert ist eine MR-Arthrographie bei folgenden Fragestellungen:

Schulter

  • Rotatorenmanschettenläsion inkl. Läsionen des Bizepsankers
  • Labrumläsion
  • Abklärung bei Schultergelenksinstabilität

Ellbogen

  • Freier Gelenkkörper
  • Knorpelläsion

Handgelenk

  • TFCC Läsion
  • Läsion der interkarpalen Bänder
  • Knorpelläsionen

Hüfte

  • femoroacetabuläres Impingement
  • Labrumläsion
  • Knorpelschäden

Knie

  • Freier Gelenkkörper
  • Verdacht auf erneuten Einriß eines Meniskus nach OP


Ablauf der Untersuchung

Da es sich bei der Untersuchung wegen der Gelenkpunktion um einen kleinen Eingriff in den Körper handelt, ist gesetzlich ein Aufklärungsgespräch vorgeschrieben. Dieses Gespräch sollte im Regelfall mindestens 24 h vor der geplanten Untersuchungen erfolgen, hierzu erhalten Sie von uns einen gesonderten Termin in der Praxis. In Ausnahmefällen (weite Anreise) kann das Aufklärungsgespräch auch am Untersuchungstag durchgeführt werden. Planen Sie bitte für die gesamte Untersuchung einschließlich Punktion, Kernspintomographie und Befundbesprechung ca. 2 h ein.


Zunächst erfolgt unter Röntgendurchleuchtung oder im CT die Punktion des Gelenkes und die Injektion des Kontrastmittels. Die Punktion ist in der Regel nicht schmerzhafter als eine Blutentnahme. Zur Schmerzlinderung wird ein örtliches Betäubungsmittel eingesetzt.
Nach Gelenkpunktion und Kontrastmittelinjektion erfolgt die MRT-Untersuchung, hierzu befinden sie sich für ca. 20 min in liegender Position in unserem Kernspintomographen.
Im Anschluss hieran wertet der Radiologe die Bilder aus und erstellt einen schriftlichen Befundbericht.