CT-gesteuerte Schmerztherapie

Eine CT-assistierte Schmerztherapie hilft bei der Behandlung von Rückenschmerzen, wenn diese durch einen Bandscheibenvorfall oder durch Verschleißerscheinungen an den kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenken) hervorgerufen werden.

Unter computertomographischer Kontrolle wird eine dünne Nadel unmittelbar an das Wirbelgelenk oder an die Nervenwurzel herangeführt. So können Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente direkt an den Ort der Schmerzentstehung injiziert werden.

Einige Patienten haben bereits nach der ersten Therapie deutlich weniger Schmerzen. Bei den meisten tritt nach zwei bis vier Behandlungen eine deutliche Schmerzlinderung bis hin zu völliger Schmerzfreiheit ein.

Die Kosten für die Behandlung wird von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.

Neu ab 01.04.2013 muß bei gesetzlich versicherten Patientinnen / Patienten eine Überweisung von einem "Schmerztherapeuten" oder einem Arzt mit der Zusatzbezeichnung "Schmerztherapie" vorliegen. Eine Überweisung von einem Hausarzt oder Orthopäden reicht leider nicht mehr aus.

Die Zuweisung von Privatärzten bzw. die Behandlung von Privatpatienten kann weiterhin ohne Einschränkung erfolgen.

Facettengelenksinfiltration

Das Facettengelenkssyndrom ist charakterisiert durch folgende Symptome:

  • Lokaler Druckschmerz über einem oder mehreren Segmenten
  • Rotations- und Stauchungsschmerz
  • Pseudoradikuläre Symptomatik
  • Besserung unter Bewegung

Ursache der Beschwerden liegen in einem chronischen Verschleiß der Zwischenwirbelgelenke, die häufig mit einer begleitenden Entzündung einhergeht. Die gezielte Instillation von örtlichen Betäubungsmitteln führt zu einer schnellen Beschwerdelinderung durch Ausschaltung sensibler Fasern in der Wirbelgelenkskapsel. Das Cortison entfaltet eine langfristige Wirkung durch die Beeinflussung des entzündlichen Reizzustandes der Gelenkkapsel und Gelenkschleimhaut.

Spinalnervanalgesie

Vor allem die lumbale Spinalnervenanalgesie (sogenannte periradikuläre Wurzelinfiltration) stellt eine bewährte Behandlungsmethode bei chronischen Rückenschmerzen dar.

Klassische Indikationen sind:

  • Wurzelkompression oder Reizsyndrom bei Bandscheibenvorfall oder knöcherner Nerveneinengung
  • postoperative Vernarbungen mit radikulärer Symptomatik
  • diagnostische Blockaden vor OP zur sicheren Beschwerdezuordnung


Hierbei erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums und eines Corticonpräparates direkt an den Nerven, dort, wo er aus der Wirbelsäule austritt. Eine sofortige Schmerzlinderung ist bedingt durch Wirkung einer Lokalanästhesie-Lösung und hält wenige Stunden an. Die langfrsitige Beschwerdebesserung wird im Wesentlichen durch die Wirkung des Corticosteroids ereeicht, Dieses führt zur Beeinflussung des entzündlichen Reizzustandes der Nervenwurzel, zur Abschwellung des perineuralen Gewebes und damit zum Rückgang einer kritischen Wurzelkompression.

Vorübergehende Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle im Bein sind durch die Wirkung des Lokalanästhetikums bedingt und können in bis zu 5-8% der Bahandlungen auftreten. Diese bessern sich spontan innerhalb von ca. 1-3h. Diese Effekte sind zwar nicht erwünscht, stellen jedoch eine normale Medikamentenwirkung dar und dokumentieren die richtige Verteilung des Medikamentes an der Nervenwurzel.