Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT (auch Kernspintomographie), ist ein Untersuchungsverfahren, das Schnittbilder aus dem Körperinneren liefert. Die Methode basiert auf magnetischen Feldern und Radiowellen und kommt ohne Röntgenstrahlen aus. Sie kann daher bedenkenlos auch bei jungen Menschen und wiederholt angewendet werden. Die MRT ist seit Jahren in der Gelenk- und Wirbelsäulendiagnostik nicht mehr weg zu denken. Eine weitere Domäne der MRT sind Untersuchungen des Gehirns. Durch neue Techniken kann die Kernspintomographie die bewährte Computertomographie in der Diagnostik des Bauchraumes sinnvoll ergänzen.
Radiomed verfügt über insgesamt 6 moderne MRT-Systeme an vier Standorten. Dies hat spürbare Vorteile: Wir können so kurze Wartezeiten gewährleisten und das volle Spektrum der MR-Bildgebung inklusive komplexer Spezialverfahren auf aktuellstem technischen Niveau anbieten und in dringlichen Fällen schnell reagieren.
 

Anwendungsbereiche

Die Magnetresonanztomographie verfügt von allen Schnittbildverfahren über den höchsten Weichteilkontrast. Aufgrund dessen ist die MRT für eine Vielzahl von Fragestellungen einsetzbar und ein unverzichtbares Werkzeug in der diagnostischen Radiologie.
ZNS (Gehirn/Rückenmark)

Die MRT hat seit Jahrzehnten einen unverzichtbaren Stellenwert in der Diagnostik krankhafter Veränderungen am Zentralnervensystem. Eine Vielzahl krankhafter Veränderungen lassen sich zuverlässig mit dieser Methode aufdecken. Angefangen bei entwicklungsbedingten Fehlbildungen des Gehirns lassen sich selbst diskrete Veränderungen aufgrund des hohen Weichteilkontrastes zuverlässig nachweisen. Spezielle Verfahren, die die Diffusion von Wasserstoffprotonen sichtbar machen können, helfen bei der Erkennung von Durchblutungsstörungen und Charakterisierung von Tumoren oder anderen krankhaften Veränderungen im Gehirn. Hochauflösende Abbildungsverfahren erlauben die detailgetreue Untersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße. Meistens ist hierfür keine Kontrastmittelgabe notwendig. Für die Erkennung mancher krankhafter Veränderungen, wie bösartiger Hirntumore oder entzündlicher Veränderungen (z.B. bei einer MS), ist die Kontrastmittelgabe ein unverzichtbarer Bestandteil der Untersuchung. Hierüber erhält der Radiologe Aufschluss über die Art und das Verhalten bestimmter Hirngewebe und nicht hirneigener Gewebe, wie z.B. bei Hirnmetastasen. Spezialverfahren erlauben die Darstellung des Hirnwasserflusses.

Gelenke

In der Diagnostik orthopädischer Erkrankungen der kleinen und großen Gelenke erlaubt die MRT detaillierte Aussagen zum Zustand von Knorpeloberflächen, zur Form und Beschaffenheit von knöchernen Strukturen, zum Zustand von Sehnen, Muskeln und Bändern. Hierbei lassen sich krankhafte Gewebsveränderungen, entzündliche Reaktionen und strukturelle Störungen oder Verletzungen zuverlässig nachweisen. Die MRT ist damit unverzichtbarer Bestandteil der diagnostischen Abklärung orthopädischer Erkrankungen. Eine Variante der konventionellen Gelenk-MRT ist die sog. Arthro-MRT. Bei diesem Verfahren wird über eine minimalinvasive bildgesteuerte Punktion eine kleine Menge Kontrastmittel direkt in den Gelenkraum eingebracht. Bei bestimmten Fragestellungen lassen sich somit feine anatomische Details und krankhafte Veränderungen noch empfindlicher detektieren und sicherer diagnsotizieren, was z.B. vor einer operativen Therapie eine große klinische Bedeutung hat. Am häufigsten wird die Arthro-MRT an der Schulter und der Hüfte durchgeführt.

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Wirbelsäule

Anders als bei röntgenbasierten Verfahren, können an der Wirbelsäule viele wichtige Weichteilstrukturen in der MRT direkt sichtbar gemacht werden. Eine exakte Abbildung von Nerven, Rückenmark, Bändern, Bandscheibengewebe und knöchernen Strukturen ist so möglich. Durch die hohe Ortsauflösung und die Möglichkeit, Schnittbilder in jeglicher Raumrichtung anzufertigen, lassen sich wichtige Informationen hinsichtlich vorliegender Bandscheibenvorfälle und der Relevanz für die Bedrängung von Nervenstrukturen detektieren. Bei anhaltenden Beschwerden, z.B. nach Operationen, ist durch eine Kontrastmittelgabe zuverlässig die Unterscheidung zwischen einem erneuten Bandscheibengewebe und krankhaftem Narbengewebe möglich. Tumore und krankhafte Gefäßveränderungen lassen sich ebenfalls durch Kontrastmitteleinsatz zuverlässig detektieren.

Bauchorgane (Abdomen)

Auch in der Abklärung abdomineller Erkrankungen ist die MRT unverzichtbar, hier kommt sie häufig eher als zweites Abklärungsverfahren ins Spiel. Häufig ist vorrangig die Sonographie oder Computertomographie Methode der ersten Wahl zur umfassenden Beurteilung des Bauchraumes. Zur näheren Differenzierung, z.B. krankhafter Veränderungen in der Leber, liefert die MRT wichtige Zusatzinformationen. Spezielle Kontrastmittel lassen eine detaillierte Beurteilung herdförmiger Veränderungen zu. Weitere Informationen zur Gewebscharakterisierung liefert die Diffusionsbildgebung. Bei der Erkennung krankhafter Veränderungen des Pankreas hat die MRT einen wichtigen Stellenwert.

Spezielle Darstellungsverfahren der Gangstrukturen in Leber und Pankreas (Magnetresonancholangiopankreatikographie, kurz MRCP) liefern hochauflösende Bilder zur Erkennung krankhafter Engstellen, Tumore oder Steine in der Gallenblase oder den Gangsystemen. Hochgeschwindigkeitsverfahren in der Kontrastmittelbildgebung liefern kinetische Informationen über das Kontrastmittelverhalten unterschiedlicher Gewebe. Systemimmanent ist die MRT-Technik anfällig für Bildstörungen durch Bewegung. Damit ist das Verfahren im Grundsatz nur bedingt geeignet für Patienten, die Atemkommandos nicht oder nur eingeschränkt befolgen können. Neue Verfahrenstechniken erlauben hier jedoch mittlerweile die teilweise Kompensation der Nachteile und damit die Ausweitung des Verfahrens auf kritische Anwendungsbereiche.

Herz

Die MRT-Untersuchung des Herzens ermöglicht eine hochauflösende Gewebscharakterisierung des Herzmuskels und der herznahen Gefäße, die mit keinem anderen Verfahren erreichbar ist. Die Untersuchung des Herzmuskels mit und ohne Kontrastmittel ist der Goldstandard bei Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung. Bei bestehenden oder abgelaufenen Durchblutungsstörungen am Herzen lassen sich mit dem Verfahren Infarktnarben abgrenzen, minderdurchblutete Areale sicher quantifizieren und lokalisieren. Dynamische Untersuchungsverfahren zeigen reproduzierbar Wandbewegungsstörungen der linken und rechten Herzkammer. Strukturelle Veränderungen des Herzens (so genannte Vitien) lassen sich sicher lokalisieren sowie die Auswirkung für die Blutflussverhältnisse zuverlässig quantifizieren. Die MRT ist das genaueste Verfahren zur

Beurteilung der linksventrikulären Herzfunktion. Durch flusssensitive Untersuchungsverfahren lassen sich die hämodynamischen Verhältnisse absolut quantifizieren.

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Gerätetypen

Wide-Bore-MRT ("offene Röhre"):

Unser neuestes 3-Tesla-System verfügt über einen Magnetdurchmesser von 70 cm. Im Vergleich mit den konventionellen Systemen steht somit innerhalb des Magneten eine um ca. 36 % höhere Querschnittsfläche zur Verfügung. Dies gewährleistet ein geräumiges Gefühl ohne Enge. Das 3-Tesla System liefert höchste Bildqualität und eine Vielzahl diagnsotischer Möglichkeiten einschließlich modernster Spezialverfahren.

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Konventionelles Mehrkanal-MRT:

Die konventionellen Tunnelsysteme sind aufgrund der hohen Signalausbeute und der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ideal geeignet, das komplette Spektrum der möglichen Untersuchungsverfahren abzudecken. Die Geräte liefern eine optimale Bildqualität bei hohem Patentenkomfort.

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Dediziertes Extremitäten-MRT:

Unser dedizierter Extremitätenscanner am Standort Wiesbaden Friedrichstraße verfügt über einen kleinen Magneten, in den lediglich die jeweilige Extremität (ein Arm oder ein Bein) eingebracht wird. Da der Rest des Körpers sich außerhalb des Gerätes befindet, kann eine Platzangst überhaupt nicht aufkommen. Da es sich genau wie bei den großen Geräten um ein Hochfeld-System mit supraleitendem 1,5 Tesla-Magneten handelt, liefert das Gerät eine exzellente Signalausbeute und hervorragende Bildqualität kleiner Gelenke, die der Qualität von großen Hochfeldsystemen sogar häufig überlegen ist.